Untere Sekundarstufe
Konzept der Unteren Sekundarstufe
Entsprechend der im Schulprogramm skizzierten Schullaufbahn-Möglichkeiten an unserer Schule besuchen in der Regel nur SuS mit den Bildungsgängen Hauptschule oder Lernen die untere Sekundarstufe. Sie umfasst die Klassen 5 bis 8.
Die SuS befinden sich mit dem Eintritt in die Sekundarstufe (Klasse 5) im 5. bis 7. Schulbesuchsjahr. Diese unterschiedlichen Eintrittszeitpunkte in der Schullaufbahn ergeben sich aus den individuellen Förderverläufen: SuS, die erst an einer anderen Schule (Grundschule; andere Förderschule; Privatschule) ihre Schullaufbahn begonnen haben und entweder in der Primar- oder Sekundarstufe an unserer Schule ‚einsteigen‘, befinden sich meist in einem niedrigeren Schulbesuchsjahr. SuS, die an der Hugo-Kükelhaus-Schule mit der Eingangsklasse gestartet sind und eine dreijährige Schuleingangsphase im Bildungsgang der Grundschule absolvieren, können bis zu sechs Schuljahren in der Primarstufe unterrichtet werden.
Der Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe gestaltet sich fließend und entspricht damit den sehr individuellen Lern- und Entwicklungsverläufen unserer immer heterogener werdenden Schülerschaft. Ungünstige Lernbiographien, Teilleistungsstörungen z.B. infolge einer ausgeprägten Wahrnehmungsproblematik, ausgeprägte Verhaltensauffälligkeiten, psychische Krankheiten oder tiefgreifende Entwicklungsstörungen wie Autismus können sich in unterschiedlichen Lebensaltern längerfristig oder zeitlich begrenzt derart auf den Lern- und Entwicklungsverlauf auswirken, dass eindeutige Zuordnungen von Klasse und Kompetenzentwicklung nicht möglich sind. So kann es vorkommen, dass ein Schüler der 5. Klasse noch nach den Richtlinien und Lehrplänen der Grundschule unterrichtet wird oder eine Schülerin in der 8. Klasse in den verschiedenen Fächern unterschiedlichen Kompetenzstufen zugeordnet ist.
Dementsprechend ist die Leistungsbandbreite in der Sekundarstufe enorm groß, denn die ‚Leistungsschere‘ öffnet sich besonders im Bildungsgang Lernen mit zunehmendem Lebensalter immer mehr, während SuS, die im Bildungsgang Hauptschule unterrichtet werden, Leistungsanreize benötigen, die qualitativ für andere Schüler eine massive Überforderung darstellen können. Die Sekundarstufe der Hugo-Kükelhaus-Schule hat daher den Weg der äußeren Differenzierung in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik gewählt, um den sehr unterschiedlichen Förderbedürfnissen ihrer Schülerschaft gerecht zu werden. Durch diese Organisationsform sind die Möglichkeiten für einen fächerübergreifenden Unterricht eingeschränkt.
Auch den SuS, die im Bildungsgang Lernen unterrichtet werden, sollen grundlegende Kenntnisse in der Fremdsprache Englisch vermittelt werden. Daher erhält diese Schülergruppe über die gesetzlichen Anforderungen hinaus vier Jahre lang – also über die gesamte Zeit des Schulbesuchs in der Sekundarstufe – Englischunterricht. Dieser findet aus organisatorischen Gründen gemeinsam mit den Schülern der Abschlussstufe statt, so dass dieses Fach in 8 Lerngruppen (Schuljahr 2010 / 11) unterrichtet wird.
Alle anderen Fächer werden in innerer Differenzierung im Klassenverband unterrichtet. Dort werden auch die Mahlzeiten eingenommen, so dass die Klassengemeinschaft für alle SuS erkennbar erhalten bleibt und damit eine wesentliche Voraussetzung für ihr soziales Lernen. Diesem Lernziel dient auch die regelmäßige Durchführung von Klassenfahrten. Die Klassenleitungen bieten die jährliche Durchführung einer Klassenfahrt an - die Elternschaft nimmt dieses Angebot in der Regel gerne an.
In der Sekundarstufe werden die methodischen Vorerfahrungen, die die SuS in der Primarstufe gemacht haben, aufgenommen und weiterentwickelt. Dabei sollen besonders die in der Primarstufe eingeführten Methoden Wochenplanarbeit , Stationenlernen und Freiarbeit vertieft werden. Weitere Methoden wie Projektarbeit, Rollenspiel, Mind-Map, Expertenrunde, Table-Set, Doppelkreis oder Eckengespräch sollen den SuS in der Sekundarstufe ‚begegnen‘.
Neben den fachlichen Aspekten geraten in der unteren Sekundarstufe Schlüssel- oder Basisqualifikationen wie Arbeitsbereitschaft oder die Fähigkeiten, Ordnung zu halten und eine begonnene Arbeit zu Ende bringen, in den Fokus der Unterrichtsarbeit.
[Gemäß einer schulinternen Absprache wird in der unteren Sekundarstufe der große Themenkomplex ‚Berufsvorbereitung‘ nicht (oder nur in geringem Maße) zum Gegenstand des Unterrichts, da er einen wesentlichen Bestandteil des Unterrichtskonzeptes der Abschlussstufe darstellt. Dagegen stellt der Bereich Hauswirtschaft in der Sekundarstufe den Schwerpunkt in der Fächergruppe ‚Arbeitslehre‘ dar, um den SuS langfristig ein Maximum an Selbstversorgung zu ermöglichen.]
Für viele SuS stellt der jährlich in Kooperation mit der Abschlussstufe durchgeführte ‚Lesetag‘ ein ‚Unterrichtshighlight‘ dar. Hier wird an einem Schulvormittag in allen Stufen zu einem Buch, einer Kurzgeschichte etc. gearbeitet.
Auch in der Sekundarstufe erhalten noch viele SuS eine therapeutischen Versorgung, wenn Physio-, Ergotherapie oder Logopädie noch indiziert sind. Dabei verlassen diese SuS während der Unterrichts-, manchmal auch während der Pausenzeit den Klassenraum, um in einem der Therapieräume behandelt zu werden. Einige wenige Eltern lassen ihre Kinder außerschulisch in freien Praxen therapeutisch versorgen.
[Der Übergang in die Abschlussstufe erfolgt in der Regel mit dem Eintritt in das 10. Schulbesuchsjahr.] Kurz vor diesem Wechsel erfolgt zur Vorbereitung ein Treffen mit dem bestehenden ‚AST-Jahrgang‘.
Die Abschnitte in den eckigen Klammern [ ] werden noch in Zusammenarbeit von AST und Unterer S-Stufe überarbeitet.